© Gerhard Schaal

Seit über 330 Jahren produziert die Dillinger Hütte Eisen und Stahl. Bei der Besichtigung am 10. Oktober 2025 bekam die Besuchergruppe der Energiewende Saarland e.V. einen Einblick in den Prozess der Stahlproduktion des größten Grobblechherstellers Europas.

Die lange Geschichte der Dillinger Hütte ist geprägt von ständiger Entwicklung und Umstrukturierungen. Jetzt steht die nächste und wahrscheinlich größte Veränderung an: Bis 2030 will das Stahlwerk auf Wasserstoffbasis 55 Prozent klimaschädliches CO2 einsparen und bis 2045 komplett klimaneutral produzieren.

Anknüpfend an unseren ersten Besuch der Dillinger Hütte am 23. Mai 2025 mit Vorträgen und Gesprächen über die Geschichte und die geplante Transformation waren wir mit unserem Verein am 10. Oktober zu einer ausführlichen Werksbesichtigung nach Dillingen eingeladen.

Fast 4 Stunden lang führte Georg Quinten vom Betriebsrat unsere Besuchergruppe durch das Werk und gab den 20 Teilnehmenden die Möglichkeit, die gesamte Produktionskette zu verfolgen – von der Anlieferung der Rohstoffe am Hafen über die Hochöfen und Stahlerzeugung bis hin zur Wärmebehandlung und den Walzanlagen.

Die fertigen Spezialstähle der Dillinger Hütte werden hier entwickelt und produziert für Kessel, Schiffe, Druckbehälter, Windparkanlagen, Brücken und vieles mehr…

Im Fokus der Werkstour standen auch die Fundamentarbeiten für die neuen Anlagen auf dem Hüttengelände: den Elektrolichtbogenofen (EAF) und den 140 Meter hohen Leuchtturm, die sogenannte Direktreduktionsanlage (DRI).

Die Fundamentarbeiten sollen bis etwa Mitte 2026 laufen, danach beginnen die Anlagenbauer mit dem Aufbau der neuen Anlagen.
Der Verein Energiewende Saarland e.V. begrüßt das Engagement der Stahl Holding Saar, die Stahlproduktion an der Saar auf grüne Erzeugung umzustellen und damit CO2-Emissionen in großem Stil einzusparen sowie tausende Arbeitsplätze vor Ort zu sichern.

Peter Wünsch, Vorstandssprecher: „Der Stahlsektor ist für 30 bis 50 Prozent der saarländischen CO2-Emissionen verantwortlich und wird in den kommenden Jahren mehr und mehr zukunftsfähigen Stahl produzieren.“ Deshalb sei es jetzt wichtig, die Erzeugung Erneuerbarer Energien zu günstigen Preisen zu forcieren und die Absatzmärkte für grün erzeugten Stahl durch flankierende politische Maßnahmen zu sichern. Nur dann werde die Transformation gelingen.